Mittwoch, 3. August 2011

Die Ruhe der Schlammkröte



Heute gibts ne Buchempfehlung! Und zwar gehts, wie der Titel schon sagt, um das Buch: Die Ruhe der Schlammkröte von Guy Helminger. Es handelt von Charly alias Guy Helminger, der anfangs der 90er in der legendären Punkerkneipe "Die Station" in Köln hinter der Bar steht und so einiges aus dieser Zeit zu erzählen hat. 

Hier ein Auszug des Klappentextes: 

Eine philologische Annäherung an Trunkenheit, Prahlsucht und die eigenen Erinnerungslücken. Die Erinnerung täuscht. Früher waren ja, ja, die Sommer irgendwie länger, die Nächte heißer, die Frauen und Männer schöner und auch sonst so ... In der Erinnerung ist die eigene Jugend eine einzige aufreibende, wilde und aufregende, extreme und unwiederbringliche Party. Gut, wenn jemand das alles aufgeschrieben hat. Oder nicht?

Der Aufbau des Buches sieht folgendermaßen aus: In der ersten hälfte geht es um irgendwelche Sauftouren und Anekdoten rund um den Alkohol und die Station, in der zweiten Hälfte geht es hauptsächlich um skurile Sexgeschichten und das tragische Ende der Station.

Helminger beschreibt mit einer witzigen und die direkten Art die skurrilsten Sachverhalte und nimmt dabei kein Blatt vor den Mund. Hier ein kleiner Auszug:

...... Der Frühling kam und mit ihm die Freaks. Die Toten schienen aus ihren Löchern zu kriechen, schneebedeckte Kaltblüter, die ihre abgemagerte Haut an der Heizung wärmten und dabei ihre Triebe entdeckten; Halbirre, denen der Schnee das Gehirn zermatscht hatte und die mit dem ersten Sonnenstrahl die Welt nicht mehr verstanden und sich in ihre eigene zurückzogen. Sie standen vereinzelt an der Theke oder an den Tischen, sprachen mit sich selbst oder mit ihren Getränken, vollführten Voodootänze vor den Wandspiegeln oder brüllten sinnloses Zeug durch die Gegend. Die meisten von ihnen tauchten nur einmal auf und verschwanden wieder so schnell, wie sie gekommen waren, aber einige blieben länger, machten die Schluckbude über Monate hin zu ihrer neuen Heimat, bis auch sie schließlich wieder verschwanden, eingelocht wurden oder sich unter irgendeinen Zug warfen. Die wenigsten von ihnen kannten wir mit Namen; sie hatten einfach keine Namen, weil nie jemand sie danach fragte oder weil sie sie mit der Zeit selbst vergessen hatten. Es gab natürlich Ausnahmen, Henry zum Beispiel; aber er war auch keiner von den aussichtslosen Fällen.
...
 
So nun (hoffentlich) viel Spass beim Lesen, ich kanns nur empfehlen ;).


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